Entformungsverhalten

Der letzte Arbeitsschritt eines jeden Spritzgießzyklus ist das Entformen des Spritzlings aus der Kavität.

Über Aktuatoren (Stifte, Platten etc.) wird der Spritzling dabei von der Werkzeugwand gelöst und aus der Kavität ausgeworfen oder durch ein Handlingsystem übernommen. Um einen gesicherten Produktionsablauf zu gewährleisten, ist es wichtig, dass das Entformen reibungslos abläuft und nach dem Auswerfen keine Spritzlinge im Werkzeug verbleiben. Die Kräfte, die dabei auf das Auswerferpaket wirken, hängen von der Schwindung, dem Reibwert zwischen Spritzling und Werkzeugwand und der Steifigkeit des Materials ab. In der Regel sind Entformschrägen und Schwindmaße eines Spritzgießwerkzeugs auf einen Kunststoff ausgelegt. Werden andere Kunststoffe mit einem anderen Schwindungsverhalten genutzt, sind häufig Entformprobleme die Folge.

Da zum Zwecke der Abmusterung von Biokunststoffen häufig zunächst vorhandene Werkzeuge eingesetzt werden, sind Probleme bei der Entformung nicht unbekannt. Auswerferstifte können durch steigende Entformkräfte beispielsweise dünne Teile durchstoßen oder zu stark in die Oberfläche eingedrückt werden. Im Rahmen des Forschungsprojektes wurden verschiedene Entformungshilfsmittel genutzt, um entstehende Entformkräfte zu senken. Diese Hilfsmittel wurden durch Auftrommeln und Compoundieren in PLA eingearbeitet. Die im Prüfwerkzeug entstehenden Entformkräfte konnten je nach Entformungshilfsmittel deutlich reduziert ziert werden. Besonders Entformungshilfsmittel auf Basis von N,N’-Ethylendi(stearamid) haben sehr gute Ergebnisse gezeigt. Weiterhin wurde das Entformungsverhalten von PHB, Bio-PE, PLA und Bio-PA untersucht.

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