Ermittlung von optimalen Verarbeitungsparametern und materialseitigen Grenzen.
Kommentar
Mirel P4001 ist ein kompostierbares Biokunststoffblend, entwickelt speziell für Extrusionsanwendungen. Laut Herstellerangaben wird dieses Produkt auf Basis von PHB hergestellt und ist somit einzigartig auf dem Biokunststoffmarkt. Kernspinnresonanzspektroskopie mittels 1H-NMR bestätigt diese Aussage. Die Probe Mirel P4001 zeigt das typische Spektrum eines kommerziellen PHB, genauer eines Copolymers aus P-3-HB und P-4-HB in einer Zusammensetzung von etwa 90 / 10 Mol-%. Des Weiteren ist eine geringe Menge von nicht identifizierten aliphatischen Zusätzen und anorganischen Beimengungen enthalten. Die Folienextrusionsversuche zeigen, dass mit polierten Chill-Roll-Walzen qualitativ hochwertige Flachfolien nur bis zu einer Dicke von 100 µm hergestellt werden können. Die hergestellte Folie ist opak, hat leichten bräunlichen Farbstich, weist keinen Oberflächenglanz auf und besitzt leichten Eigengeruch. Mit steigendem Grad der Verstreckung treten vermehrt Stippen, Löchern, Rissen und andere Fehler auf. Diese führen bei Folien unter 70 µm zum Abriss der Folienbahn. Variation und Optimierung relevanter Prozessparameter bringen keine sichtbaren Verbesserungen. Anhand der Mikroskopieaufnahmen konnten außerdem in der Folie eingeschlossene Pulverkörnchen identifiziert werden, welche sich an vereinzelnden Stellen zu größeren Bereichen agglomerierten. Ursache hierfür ist eventuell ein schlechtes Dispergieren des im Blend enthaltenen anorganischen Nukleierungsmittels.
Downloads
Mirel_P4001_1436948617.xlsx
Bewertung
Bewertung Versuchsreihe
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Bewertung Materialklasse
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Ergebnisse
DSC
Norm
DIN EN ISO 11357-1
Norm
DIN EN ISO 11357-1
Downloads
Mirel_P4001_25_200_20K_1436948686.jpg
Materialkonditionierung
Gerätebezeichnung
Koch Trockenluft-Granulattrockner
Geräteart
Trockenluft
Temperatur
60 °C
Zeit
4 h
Schmelzen
Norm
DIN EN ISO 11357
Onset
105,1 °C
Schmelzpunkt
167,2 °C
Fläche
31,65 J/g
Wievielte Aufheizung
2.
Heizrate
20 K/min
Kommentar
Beim Aufheizen ist ein bimodales Aufschmelzverhalten zu verzeichnen. Dies ist auf Unterschiedliche Schmelztemperaturen von P-3- und P-4-HB zurückzuführen.